Bis es zur Geburt kommt, sind wahnsinnig viele Entscheidungen hinsichtlich der Verpaarung gefallen, sehr viele Vorbereitungen getroffen und nicht zuletzt war der Deckakt der Auserwählten erfolgreich :-)
Bevor die Geburt dann losgeht, sollte man sich ein paar Utensilien zusammenlegen, um gut für die bevorstehende Geburt vorbereitet zu sein. Das sind meine Vorbereitungen:
- einen Korb, den ich für den Fall der Fälle vorbereitet habe, sollte ein Transport nötig sein
- Wärmflaschen (ca. 40° warmes Wasser), welche mit einem Tuch oder einer kleinen Decke abgedeckt werden – dies wird in dem Korb ausgelegt, so dass man im Notfall darauf zurückgreifen kann
- klein geschnittene Handtücher, um die Kleinen abzurubbeln, sollte es nötig sein. Für das kleine Mäulchen verwende ich bereitliegenden Zellstoff.
- eine Waage, um das Geburtsgewicht unserer Kleinen gleich festzustellen, was natürlich auch im Hinblick auf die kommenden Tage sehr Wichtig ist
- man kann auch Krankenunterlagen bei der Geburt verwenden, da man diese leicht entsorgen und erneuern kann, ich persönlich habe viele Decken und Handtücher, die natürlich auch kontinuierlich gewechselt werden müssen, damit Mama und Welpen trocken liegen - Hygiene ist hier das A und O
- Desinfektionsmittel zum Säubern der Hände
- Ich habe auch noch Homöopathische Mittel als Unterstützung für die Geburt bereitstehen, die je nach Situation eingesetzt werden können
- Die Notfallnummer vom Tierarzt/ der Tierklinik sollte ebenfalls für den Notfall bereit liegen, vorab weiß der Tierarzt über die bevorstehende Geburt Bescheid und man hat abgeklärt, dass er "Einsatzbereit" ist (vor Allem, wenn der Geburtstermin um ein Wochenende, oder Feiertage herum ansteht sehr hilfreich, aber oftmals startet die Geburt auch am späten Abend, Nachts oder in ganz frühen Morgenstunden...
Inwiefern man das eine oder andere benötigt, hängt natürlich von der Hündin und auch von dem Wurf ab. Wichtig ist, dass bei größeren Schwierigkeiten immer der Tierarzt zu kontaktieren ist, da man sonst auch viel falsch machen kann und unter Umständen schnelle, fachgerechte Hilfe unabdingbar ist.
Das Wichtigste bei einer Geburt bleibt aber, dass man seiner Hündin mit viel Ruhe und Kraft zur Seite steht. Dann steht dem weiteren Verlauf nichts mehr im Wege und man kann mit seiner Hündin „das Wunder Geburt“ erleben!!!
Das Wunder GEBURT
Die Geburt der Welpen kündigt sich oftmals durch das Verhalten der Hündin an, die bereits Nestbauverhalten zeigte, unruhig die Wurfbox aufsucht, scharrt, hechelt und eventuell auch vermehrt Nähe sucht. Manche Hündinnen lassen vor der bald anstehenden Geburt auch die Mahlzeit aus.
Wenn die Hündin gern nochmal Wasser lassen möchte, so zeigt sie dies in der Regel. Bei unseren beiden Geburten war es so, dass unsere Hündinnen erstmal noch Wasser lassen mussten – wenn man das Gefühl hat, dass die Hündin eher presst und nicht nur Pipi muss, so sollte man schnell wieder den Weg zurück zur Wurfbox ffinden – sollte es draußen zu diesem Zeitpunkt dunkel sein, so ist es ratsam, eine Taschenlampe dabei zu haben (nicht dass die Hündin sonst draußen unbemerkt einen Welpen gebärt). Häuffig drücken die Welpen auch einfach nur auf die Blase und die Hündin hat deshalb das Gefühl zu müssen…
Ruby noch tragend in der Wurfbox...
In den Pausen zwischen den Wehen hechelt die Hündin, manche Hündin wechselt auch häufiger die Liegeposition, bis dass es soweit ist. Viele Hündinnen wünschen eine ruhige Vertrauensperson als Begleitung - ruhiger und freundlicher Zuspruch tut gut und gibt der Hündin Selbstvertrauen - Aufregung hingegen kann die Geburt verzögern! Unsere Mädels haben die Nähe und Vertrautheit sehr genossen.
Die Hündin beleckt nun vermehrt ihren Scheideneingang, was die Kontraktion der Gebärmutter angeregt. Durch die Wehen der Gebärmutter wird der Welpe zum Ausgang der Gebärmutter vorgeschoben. Der Welpe drängt sich durch die Scheide der Hündin und erweitert diese durch den mechanischen Druck, dabei werden Presswehen ausgelöst, die zur Beschleunigung der Austreibung führen. Häufig reißt dabei die Fruchtblase auf und befeuchtet den Geburtskanal und setzt den Welpen frei.
Hier konnte ich die Austreibungsphase unserer Cherise festhalten...einfach wahnsinnig spannend...
Hier die Geburt unserer Belice, nach der Austreibungsphase noch in der Fruchtblase...wahnsinn diese vielen kleinen Äderchen...
Wenn die Fruchtblase nicht durch die Austreibwehen zerreißt, werden die Fruchthäute i.d.R. durch die Hündin eröffnet. Durch vorsichtiges Aufbeißen mit den Schneidezähnen oder heftiges Belecken wird der Welpe befreit.
Die Mutterhündin reinigt die Atemwege des Welpen, indem sie die Reste des Fruchtwassers ableckt und dadurch den Atemreflex auslöst, bis der neugeborene Welpe eigenständig atmet. Durch intensives Belecken des Welpen werden die lebenswichtigen Funktionen des Welpen stimuliert, die sein Überleben sichern sollen.
Ruby leckt und säubert Belice, und kurbelt so ihre lebenswichtigen Funktionen an
Nachdem der Welpe ausreichend Vitalität zeigt, nabelt die Mutter den Welpen durch Zerbeißen der Nabelschnur ab. Durch Belecken der äußeren Genitalien versucht die Hündin, den ersten Harn- und Kotabsatz ihres Welpen auszulösen, damit die Ausscheidungsorgane ihre Funktion aufnehmen können und die Nahrungsaufnahme beginnen kann.
Geburt und Abnabelung von Bevin...
Nachdem der Welpe geboren wurde, erfolgt die Ausstoßung der Nachgeburt innerhalb der nächsten 15 Minuten. Der Welpe findet i.d.R. den Weg zu den Zitzen selbständig, mancher Zwerg benötigt aber auch ein wenig Hilfe…
Kommt es nicht zur natürlichen Ausstoßung der Nachgeburt oder ist die Mutter ungeduldig, kann sie durch Ziehen an der Nabelschnur die Ablösung der Plazenta beschleunigen.
links Belice an der Milchbar...rechts Bonnie an der Zitze...
Unter kräftigen Wehen erfolgt die Geburt eines weiteren Welpen...auch hier befreit die Hündin ihren Nachwuchs von den Fruchthüllen und nabelt ihn ab.
Dieser Vorgang wiederholt sich, bis sämtliche Welpen geboren sind. Bei einem normalen Geburtsvorgang werden die Welpen abwechselnd mal aus dem rechten, dann aus dem linken Gebärmutterhorn geboren. Der Abstand zwischen den Geburten jedes einzelnen Welpen kann sehr unterschiedlich sein, in der Regel beträgt er etwa 30 bis 45 Minuten. Es kann aber auch vorkommen, dass zwei oder drei Welpen unmittelbar nacheinander geboren werden.
War der Prozess sehr anstrengend für die Mutter, kann auch eine längere Pause eintreten. Es gibt normale Geburten, bei denen es mehrere Stunden dauern kann, bis ein weiterer Welpe geboren wird, besonders dann, wenn das Muttertier durch die vorangegangenen Geburten sehr erschöpft ist, aber auch bei erstgebärenden Hündinnen, oder durch Stress. Somit ist es auch sehr schwer abzuschätzen, wann die Geburt letztendlich abgeschlossen ist.
Der normale Geburtsvorgang dauert in der Regel nicht mehr als 24 Stunden.
Unsere stolze und überglückliche Mama Ruby nach der Geburt unserer 7 bezaubernden B-chen <3